Dienstag, 11. Februar 2014

Das Ende einer Ära

Ein letztes Hallo aus Australien...

Nun ist es soweit. Ich (Max) werde morgen um 14:30 (australische Zeit) Australien in Richtung Heimat verlassen. Nach ziemlich genau vier Monaten endet dann unsere gemeinsame Reise und während ich (Julian) weiter den roten Kontinent bereise und versuche noch etwas zu arbeiten, komme ich (Max) wieder zurück nach Hause.
Nun gehen einem viele Gedanken durch den Kopf... über zu Hause, die Zukunft und natürlich über die Reise und das Erlebte. Klar ist uns beiden, dass wir auf jeden Fall weiter Reisen wollen und das die Reise ein geniales und großartiges Erlebnis war. Wir haben tolle Dinge und Orte gesehen und erlebt, mehr als zwei Monate im Auto gewohnt, auf einer Rinderfarm gelebt, das Outback bereist, Berge und Felsen bestiegen und erklettert, am Great Barrier Riff getaucht, an den Whitsundays geschnorchelt, einen Fallschirmsprung gemacht, Kängurus mit dem Buggy gejagt, den Uluru umlaufen, Saphire gefunden, 47 Grad Hitze überstanden, im Regenwald gecampt, Fraser Island erlebt, in riesigen Wellen gebadet, uns in der Happy Hour die Kante gegeben, Wellen geritten ... und noch so vieles mehr. Australien gefällt uns gut und ist auf jeden Fall wieder eine Reise wert.
Mein (Julian) weiterer Plan ist nun nach Stanthorpe zurück zu fahren und dort wieder durch das Workinghostel Arbeit zu finden. Außerdem hat man an der Ostküste bessere Chancen das Auto an Backpacker loszuwerden.
 Ich (Max) fliege von Adelaide über Kuala Lumpur wieder zurück nach Frankfurt. Ich werde voraussichtlich um 6:20 landen. Es wird mit Sicherheit komisch wieder auf der rechten Seite Auto zu fahren oder normale Wintertemperaturen zu haben :D

Unser Resumee von der Reise ist, dass Reisen mit dem besten Freund Spaß macht und das Beste ist, was man in der Zeit zwischen Schule und Uni oder Ausbildung machen kann. Gerade Australien ist ein geiles Land dafür und bietet viele verschiedene Dinge zum Erleben. Beim WWOOFen kann man Glück und Pech haben. Mal muss man für eine älte Dame Baume fällen und Wurzeln ausbuddeln und fühlt sich nicht so wohl, mal trifft man einen der coolsten Menschen in Australien und geht Wellenreiten, Bier trinken und Schnorcheln. Generell ist es eine gute Möglichkeit Zeit zu überbrücken und mit etwas Arbeit günstig zu leben. Australier im Allgemeinen sind freundlich und haben Humor und eine ganz angenehme "no worries"-Einstellung zum Leben. Wenn man freundlich fragt, sind sie immer sehr hilfbereit und man bekommt so viele Insidertipps oder ähnliches. Der Umgang mit Aboriginals ist etwas schwieriger und man sollte ihnen immer versuchen mit Respekt zu begegnen (auch wenn sie Wasser klauen). Was das beste unserer gesamten Reise ist, fällt uns schwer zu sagen, vielleicht einfach, dass alles so gut lief und wir so eine coole Zeit hatten. Oft hatten wir Glück mit Wetter oder waren einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Großes Glück hatten wir auch beim Autokauf, denn in fast 15.000km ist nichts Ernsthaftes schief gelaufen.

Nun grüßen wir noch ein letztes Mal alle in der Heimat und danken euch für mehr als 5000 Klicks! Wir hoffen ihr habt den Blog gerne gelesen. :)

Sonntag, 9. Februar 2014

Little Hill

"Alles ist hart, wenn man auf einem Hügel lebt"

Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, haben wir seit letzter Woche Freitag einen WWOOFing-Host in den Adelaide Hills gefunden. Wir mussten lange suchen, denn mitten im Sommer in South Australia war es vielen Hosts einfach zu heiß und andere waren schon besetzt oder haben sich nicht gemeldet. Nach endlosen Telefonaten haben wir endlich einen Host im Norden von Adelaide gefunden. Die beiden Hosts heißen Mnem und Michael und wohnen mit Grandpa Jack (90) und Sohn Martin (32) und dessen Freundin Laura zusammen im Suburb Montacute.

Sie haben Ziegen, Hühner, Enten, Katzen, einige Olivenbäume, Obstbäume und einen Gemüsegarten. In der Winterzeit produzieren sie Olivenöl und verkaufen ihre Ziegenmilch auf dem Markt. Sie mögen den alternativen Lebensstil, was in diesem Fall eher unaufgeräumt und verplant bedeutet. :D
Wir sind in einem alten, selbstgebauten Wohnwagen untergebracht, der uns gut gefällt und groß genug für uns und unser Zeug ist.


Am Freitag, an dem wir ankamen, haben wir Mnem gleich geholfen, Zweige für die Ziegen zu schneiden. Auch an den anderen Tagen bestand die Arbeit meist aus Gartenarbeit, Brombeerenernte und Stallarbeit. Die Arbeit war nicht zu hart, meist nur 3 bis 4 Stunden und alle sind freundlich zu uns. Es war ganz angenehm, mal wieder in einem normalen Bett zu schlafen und sich nicht mehr auf 45cm zwischen Bett und Dach zu quetschen. :D
Nach der Arbeit in unserer Freizeit, fahren wir gerne in die Library oder nach Adelaide. Manchmal fahren wir nach der Arbeit zu einem nahem Bach, in dem man schwimmen und sich abkühlen kann. Jemand hat sogar eine lange Astschaukel befestigt, von der man sich prima ins Wasser schwingen kann. :)

Am letzten Wochenende haben wir viel für Martin gearbeitet. Er ist Architekt und baut in der Freizeit und an den Wochenenden an seinem eigenen Haus und Hof. Er wohnt noch etwas weiter den Hügel hoch mit seiner Freundin Laura.








Die Arbeit war etwas härter als die Gartenarbeit mit Mnem, denn wir haben viel Erde und Steine weggeschippt, Flächen begradigt, Steine mit dem Presslufthammer entfernt und viele Schubkarren Dreck und Erde den Hügel hinunter gefahren. Bei über 40°C und Sonne gerät man schnell ins Schwitzen!

Das einzige was uns zur Zeit Sorgen bereitet, ist unser Auto. Trotz Anzeige im Internet und vielen Flyern in allen Hostels in Adelaide, hat sich leider keiner gemeldet, der den Pathfinder kaufen möchte. Zwei Tage lang haben wir sogar versucht ihn für weit aus weniger Geld an Händler loszuwerden, aber entweder war der Preis viel zu niedrig, der Umbau hat gestört oder es war schlichtweg zu alt. Nun sind wir etwas ratlos und denken, das wir ihn hier nicht loswerden. Das ist ziemlich doof, da ich (Max) schon am Donnerstag nach Hause fliege. Hätten ihn gerne zusammen verkauft um einen klaren Abschluss der Reise zu haben und damit ich (Julian) ihn nicht alleine verkaufen muss.

Wir grüßen alle zu Hause und diesmal besonders unsere Freunde daheim oder in der Ferne. :)

Sonntag, 2. Februar 2014

Das große Finale

Yaama kuru kuru :)

Am nächsten Morgen haben wir die Reise Richtung Outback angetreten. In Port Augusta, welches die letzte normale Stadt vor dem Red Center ist, haben wir alle Essensvoräte gekauft, das Wasser aufgefüllt und das Auto betankt. In der Touristinfo hat man uns gut mit Karten geholfen und so fühlten wir uns sicher genug. Gegen Nachmittag haben wir Port Augusta auf dem Stuart Highway verlassen und die erste Etappe der Outback-Tour angetreten. Unsere Ziele waren der Uluru (Ayers Rock), die Kata Tjuta, Coober Pedy und Alice Springs. An diesem Abend sind wir etwa 500km bis kurz vor Coober Pedy gefahren und haben die Nacht auf einer einsamen Rest-Area verbracht.

Am nächsten Tag haben wir Coober Pedy besichtigt. Coober Pedy ist die wohl komischste Stadt die wir je gesehen haben. Die Stadt existiert nur auf Grund von großen Opalvorkommen und alle glauben, hier ein paar der wertvollen Steine finden zu können. Die Leute leben wegen der extremen Hitze häufig in Höhlen, bzw. Löchern im Berg oder dem Boden, die ehemals als Mine genutzt wurden. Die Stadt ist ehrlich gesagt hässlich, staubig und grau und überall rund um die Stadt liegen Erdhügel, die die Opalsucher hinterlassen. Alles in dieser Stadt hat mit Opalen zu tun, ähnlich wie wir es bereits aus Sapphire oder Rubyvale kennen.

Wir waren zunächst beim Roadhouse und haben getankt. Danach haben wir eine Minentour in der "Old Timers Mine" gemacht. Für 12$ bekam man einen Grubenhelm und durfte sich die stillgelegte Mine angucken.
Es war durchaus interessant, aber wir finden den Preis dafür, dass es ohne Führer war, zu teuer.
 
Anschließend waren wir in einer Untergrund-Bar eine Cola trinken. Der Barkeeper hat uns die Kirchen in Coober Pedy empfohlen, da sie auch alle unter der Erde gebaut sind.
Nachdem wir uns zwei Kirchen angeguckt haben, sind wir weitergereist.
Am Abend haben wir uns in dem Kulgera Roadhouse eine ordentliche Truckermahlzeit mit leckerem Schnitzel und Pommes gegönnt. Das Roadhouse liegt bereits im Northern Territory und ist somit das erste oder letzte Pub Nordaustraliens ;). In der Dämmerung sind wir bis zum Lasseter Highway in Richtung des Uluru gekommen und haben dort übernachtet.



Gleich am nächsten Morgen sind wir dann das letzte Stück bis zum berühmten roten Felsen gefahren und haben einige Zeit dort verbracht. Wir sind den Uluru Basewalk gelaufen und haben ihn komplett umrundet. Er ragt über 300 Meter heraus und wirkt noch riesiger wenn man direkt davor steht! Ob ihr es glaubt oder nicht, wir hatten sogar Regen im Outback! Tatsächlich konnten wir so den Uluru mit Wasserfällen sehen, was sehr selten ist und nur 2% der Besucher zu sehen kriegen!


Nach dem Track und dem Besuch beim Uluru sind wir zu den Kata Tjuta (Olgas) gefahren und haben einige großartige Fotos geschossen. Anschließend sind wir den halben Lasseter Highway zurück und sind die Route zum Kings Canyon gefahren. Kurz vor ihm haben wir wieder einen Schlafplatz gefunden und die Nacht verbracht.
Am 26. Januar haben wir dann den Kings Canyon besichtigt und einen Walkingtrack im Kings Creek gemacht. Leider war wegen der Hitze der wesentlich schönere Track geschlossen und deshalb kam uns der Canyon nicht so spektakulär vor.
Danach ging es über eine Gravel Road, vorbei an einem Meteoritenkrater, zurück zum Stuart Highway. Am Abend haben wir nach vielen Kilometern die Stadt Alice Springs erreicht.
Alice Springs liegt fast in der Mitte Australiens mitten im Outback. Da am 26. Januar zufällig auch der Australia Day liegt, hatten wir mit viel Rummel, vollen Straßen und Festen gerechnet, doch die Stadt war wie tot. Während beispielsweise in Sydney und Melbourne Feuerwerke, Partys und viele Feste stattfinden, waren hier die Straßen leer. Wir denken, das liegt eventuell am hohen Anteil von Aboriginals, die diesen Tag als "Invasion Day" gedenken. Gerade an diesem Tag hatten wir dann auch den ersten richtigen Kontakt mit Aboriginals. Als wir gerade unser Wasser auffüllten, kamen plötzlich viele Aboriginal Kinder und nahmen uns einige der Flaschen weg, füllten sie auf und gingen weg. Wir wussten ehrlich gesagt nicht wie wir damit umgehen sollten, wollten auch keinen Ärger und ließen sie gehen und versuchten den Rest schnell zum Auto zu bringen.
Danach haben wir Alice Springs wieder verlassen und einen Schlafplatz gesucht.

Die nächsten zwei Tage sind wir fast nur noch gefahren und mussten beim Tanken im Outback immer wieder die hohen Preise in Kauf nehmen. Außerdem haben wir unsere ersten richtigen Road Trains gesehen! Sie fahren haufenweise im Outback umher und sind unglaublich lang und riesig! Unsere LKWs sind winzig gegen sie:









Im Outback generell fühlt man sich sehr alleine und es fällt einem schnell auf, wie riesig es ist, wenn man schon wieder tanken muss. Die rote Wüste, die meist nur mit ein paar kleinen trockenen Büschen bewachsen ist, ist ebenfalls sehr imposant. Das was einem aber am Besten im Gedächtnis bleibt, sind jedoch die unglaublich penetranten Fliegen, die aus dem Nichts auftauchen und das ganze Gesicht besetzen!




Ansonsten sieht man viele tote Kängurus, die vor ein Auto oder Truck gesprungen sind, ein paar lebendige, viele Schafe und Kühe und wenn man Glück hat ein paar Brumbies (australische Wildpferde).

Am Mittwochabend kamen wir nach über 4500km Fahrt endlich wieder in Dublin an. Jeden Mittwoch von 6:30 bis 7:30 ist Happy Hour im Pub und das Bier kostet dann nur 1$! Natürlich haben wir gleich zugeschlagen und uns betrunken. :D

Mit Kater am nächsten Morgen sind wir zurück bis nach Adelaide und haben uns um einen WWOOFing-Host gekümmert...